Gedanken eines Beraters über "gute" Berater

In der unten stehenden Abbildung sind zwei wichtige Dimensionen von Beratern aufgetragen, der Kenntnisstand (Punkte 1, 3, 6), und soziales Engagement für den Kunden und die Gesellschaft (Punkte 2, 4, 5). Wenn beides niedrig ist, ist es ein schlechter Berater im roten Bereich, wenn beides hoch ist, ist es ein guter Berater im grünen Bereich. Und es gibt alle Übergänge.



Kleine und sicher übertriebene Typologie der Landwirtschaftsberater (Kenntnisstand K/Soziales Engagement SE), rot = gefährlich, grün = nützlich:

K niedrig/SE niedrig (unten links): Anfänger, Quereinsteiger aus landwirtschaftsfernen Berufen, selbstbewusste und manchmal gewissenlose Ahnungslose, getrieben von der Umsatzbeteiligung

K hoch/SE niedrig (unten rechts): großes Selbstbewusstsein, geringe positive Langzeitwirkung, nie wirklich verantwortlich für Misserfolge. Manche beraten so lange, bis sie sich als Landwirt mit geringem Risiko selbständig machen (können). Geben ihr Wissen nur unvollständig weiter, weil sie damit auch zukünftig Einkommen erzielen (wollen).

K niedrig/SE hoch (oben links): oft (junge) Anhänger alternativer Produktionsmethoden. Viel Herz, wenig Erfahrung. Alles gut gemeint, aber nicht immer gut überlegt.

K mittel, SE mittel (mittig): Ergebnis von "Training on the Job" (Verkaufsberater, Vertrieb) oder "getragen allein von Jahrzehnten an Erfahrung", es fehlt vor allem Grundlagenwissen und Flexibilität. Machen nichts grundsätzlich falsch, aber auch nicht immer richtig. Innovative Beratung ist nicht zu erwarten.

K hoch, SE hoch (oben rechts): Beispiele sind die Berater alter Prägung, den Landwirten verpflichtet. Ganz früher beheimatet in Landesanstalten und Landwirtschaftskammern, auch in der Industrie. Geben ihr Wissen gern weiter, auch weil es ihnen später Arbeit erspart. Sie sind überwiegend den Landwirten verpflichtet, danach ihrem Arbeitsgeber, danach der Allgemeinheit.